Grüne Oasen: Wie Gartenarbeit unsere Seele im Frühling belebt



Kürzlich ging es mir selber gar nicht gut. Etliche meiner Therapiegespräche verlangten mir mehr Energie als sonst ab. Dazu gesellten sich viele Alltags-Ärgernisse, jedes für sich genommen kein Drama, aber in der Summe dann irgendwie doch. Und zu all dem dann noch die beharrlich andauernde „Stapelkrise“ auf der Welt (ein sehr schön plastischer Begriff, den ich erst letztes Jahr gelernt habe, und der den Zustand beschreibt, in dem gefühlt eine Krise auf die nächste folgt und kein Ende in Sicht kommen will). Ich war genervt, unzufrieden, schlief schlecht, und meine Produktivität war auch schon mal besser. Weiterlesen ...

Duftende Erinnerungen: Wie Gerüche unsere Gefühle und Erinnerungen formen



Wenn ich dich jetzt nach deiner Lieblingsfarbe fragen würde, dann hättest du wahrscheinlich spontan eine Antwort parat. Aber hast du dir schon mal überlegt, welches dein ganz persönlicher Lieblingsduft ist? Falls nein, dann ist jetzt der richtige Moment dafür. Denn heute soll es an dieser Stelle um das Thema Gerüche und ihren Einfluss auf unsere Psyche gehen.
Weiterlesen ...

Länger und gesünder leben durch Freunde



Regelmäßige Leser meines Blogs wird es nicht überraschen: US-Forscher konnten jetzt noch einmal eindrucksvoll belegen, wie wichtig gelingende Sozialbeziehungen für uns Menschen sind. Sie fassten in einer Überblicksstudie (einer so genannten Metaanalyse) die Ergebnisse aus140 Untersuchungen mit insgesamt über 300.000 Probanden zusammen und errechneten daraus den Zusammenhang zwischen Sterblichkeitsrisiko und sozialer Aktivität der Untersuchten. Das Resultat: Die Überlebenswahrscheinlichkeit der Menschen erhöhte sich um 50 %, wenn sie über einen guten Freundes- und Bekanntenkreis verfügten! Weiterlesen ...

Panikattacken - was man über Angststörungen wissen sollte



Ein Thema, das bei mir im Praxisalltag gerade mal wieder vermehrt auftaucht, habe ich (zu meinem eigenen Erstaunen!) bisher noch gar nicht hier im Blog behandelt: Angststörungen. Was mir dabei persönlich immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass diese psychische Erkrankung sehr oft nicht oder falsch diagnostiziert wird, wenn die Klienten ihren Arzt aufsuchen. Stattdessen bekommen sie sehr oft Antidepressiva in die Hand gedrückt oder - wenn es ein eher naturheilkundlich orientierter Arzt ist - Johanniskraut oder dergleichen empfohlen. Eigentlich dachte ich, das sei einfach ein zufälliges Phänomen bei mir in der Praxis, aber wie ich in der neuen emotion (http://www.emotion.de/) gelesen habe, ist es das scheinbar nicht. Da wird nämlich ein Professor für Psychosomatik an der Uni Witten zitiert, der sagt, dass es im Durchschnitt sieben (!!) Jahre bis zur richtigen Behandlung dauert und - noch verblüffender für mich - dass „sogar Psychiater lieber eine Depression als eine Angststörung diagnostizieren“. Dabei sind Angststörungen bei Frauen die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung und insgesamt wird bei 15 % aller Deutschen irgendwann im Laufe ihres Lebens mal eine Angsterkrankung festgestellt. Alles andere als ein exotisches Krankheitsbild also. Und höchste Zeit für mich, mal ein paar Blogbeiträge zum Thema online zu stellen, habe ich beschlossen! Weiterlesen ...

Tiere als Therapeuten: wie Katze, Hund und Co. der Seele gut tun



Ich gebe es zu: ich bin voreingenommen. Tiere haben in meinem eigenen Leben schon immer eine große Rolle gespielt, und ein Dasein ohne mindestens eine Katze in meinem Haushalt kann ich mir schon lange nicht mehr vorstellen. Wahrscheinlich kommt es auch daher, dass ich in der Arbeit mit Klienten gelegentlich auf vierbeinige Helfer zurückgreife, wenn es sich anbietet - und zwar mit ausgesprochen guten Erfolgen. Weiterlesen ...

Träume sind Schäume? Anregungen zur Trauminterpretation



Ein Thema, mit dem Klienten gerne in die Psychotherapie kommen, sind Träume. Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sie irgendeine (tiefere) Bedeutung haben, die sie unbedingt entschlüsseln wollen, weil sie sich davon wichtige Informationen versprechen. Andere wiederum behaupten steif und fest, sie würden nie träumen. Und wieder andere gehören zu den so genannten luziden Träumern - sie sind sich während des Traums darüber bewusst, dass sie träumen bzw. können den Trauminhalt teilweise auch nach ihren Wünschen manipulieren. Gehörst du auch zu denjenigen, die sich ab und zu fragen, was diese merkwürdigen Bilder in der vergangenen Nacht dir nun wieder sagen wollten? Weiterlesen ...

Die Seele frei lachen - Ein etwas anderes Buch zum Thema Depression



Im Urlaub habe ich ein wirklich schönes Buch ("Eine echt verrückte Story" von Ned Vizzini) um Thema Depressionen in die Finger bekommen und innerhalb eines Tages nahezu gefressen - ich konnte und wollte es nicht mehr weglegen. Klingt ziemlich krank, oder? Liest im Urlaub auch noch Zeugs über Depressionen ... aber du wirst es nicht glauben, ich habe bei der Lektüre vor allem eins getan: gelacht! Und das bei einem Buch über dieses Thema; ich hätte nicht gedacht, dass das geht! Weiterlesen ...

Zum Psychologen? Ich bin doch nicht verrückt! (2)



Die erste Frage, die du dir bei der Suche nach einem Therapeuten stellen solltest, ist die nach der Schwere der Problematik. Je nachdem, wie heftig die Symptome sind, unter denen du leidest, ist auch deine Funktionsfähigkeit im Alltag beeinträchtigt; oft hat das auch damit zu tun, dass man zu lange gezögert hat, überhaupt Hilfe in Anspruch zu nehmen. Grundsätzlich ist zwar eine ambulante Therapie erst mal das Mittel der Wahl, aber wenn du das Gefühl hast, du kommst mit den ganz normalen alltäglichen Dingen um dich herum bereits nicht oder kaum noch zurecht und vor allem dann, wenn du sehr stark unter suizidalen Gedanken leidest (also sehr oft und sehr konkret über Selbstmord nachdenkst), ist eine stationäre Therapie auf jeden Fall vorzuziehen. Damit bist du erst mal in einem geschützten Umfeld, in dem du dich um nichts außer dir selbst kümmern musst. Beim Finden eines stationären Therapieplatzes kann dir dein Hausarzt helfen. An eine stationäre Therapie schließt sich im Idealfall meist eine ambulante Therapie an, da in den meist 4 Wochen Klinik nur erste Weichenstellungen stattfinden können. Weiterlesen ...

Zum Psychologen? Ich bin doch nicht verrückt!



Wer hierzulande mit psychischen Problemen zu kämpfen hat, hat meist gleich noch ein paar weitere Probleme am Hals, stelle ich in meiner Praxis immer wieder fest. Das fängt mit der Erkenntnis, dass es so wohl doch nicht weitergehen kann, an und hört mit der Suche nach einem geeigneten Therapieplatz noch lange nicht auf. Deshalb heute hier mal ein Blog zu ein paar ganz grundsätzlichen Fragen rund um das Thema Psychotherapie. Weiterlesen ...

Ein Blick in den Kopf einer magersüchtigen jungen Frau



Vor einiger Zeit habe ich hier im Blog schon mal über das Thema Magersucht geschrieben. Dieser Tage bin ich im Internet auf einen wirklich tollen Videoclip zu dieser Problematik gestoßen, den ich deshalb auch unbedingt hier verlinken will. Der Clip lässt einen auf ungemein eindringliche Weise einen Augenblick in den Kopf einer betroffenen jungen Frau blicken - mir zumindest hat er eine Gänsehaut über den Rücken gejagt, obwohl ich mit dem Krankheitsbild natürlich theoretisch vertraut bin und auch mit Klientinnen gearbeitet habe, die damit zu kämpfen hatten. Der Begriff der „Körperschemastörung“ - man könnte auch sagen: der Störung des Körperbildes - war mir geläufig und ich wusste, dass er von den diagnostischen Instrumenten ICD-10 bzw. DSM-IV auch als eine Voraussetzung für eine Anorexie angeführt wird. Unter einer Körperschemastörung versteht man, dass Betroffene sich selbst, wenn sie sich anschauen, als dick wahrnehmen, auch wenn sie objektiv betrachtet bereits untergewichtig sind. Hautfalten erscheinen ihnen wie Fettpolster, und lässt man eine von Magersucht betroffene Frau die Umrisse ihres Körpers aufzeichnen, kommt eine Silhouette dabei heraus, die meilenweit von der Realität entfernt ist. Das wusste ich alles - aber was es für die Betroffene wirklich bedeutet, das kann ich mir, glaube ich, jetzt besser vorstellen. Ich wünschte mir, dass möglichst viele Angehörige und Freunde von betroffenen Frauen diesen Clip sehen, dann würden sie verstehen, wie sinnlos der Patientinnen gegenüber so oft geäußerte Satz: „Nun iss doch endlich mal was Vernünftiges!“ angesichts dieser subjektiven Realität sein muss.
Weiterlesen ...

Kein Forum für die Magersucht



Vor einiger Zeit hatte ich an dieser Stelle bereits darüber berichtet, dass Spanien dem Schlankheitswahn in der Mode den Kampf angesagt hatte und zu dünne Models dort nicht mehr auf die Laufstege dürfen. Jetzt haben die Iberer zusätzlich zu dieser ohnehin schon begrüßenswerten Maßnahme noch einen drauf gesetzt und sich zu einer ziemlich mutigen Zensur-Aktion im Internet entschlossen. Im Netz der Netze gibt es nämlich etliche hundert Websiten, die Magersucht als erstrebenswertes Ziel und speziellen Lebensstil verherrlichen. Und ein erheblicher Teil davon meint das keineswegs ironisch oder scherzhaft (was angesichts der Todesrate unter Magersüchtigen ohnehin geschmacklos genug wäre!), sondern völlig ernst. Pro-Ana- oder Pro-Mia-Seiten nennen sich solche Foren gerne: „Ana“ als Kosewort für Anorexie, also Magersucht; „Mia“ für Bulimie, also Fress-Brech-Sucht. Weiterlesen ...

Wenn die Seele hungert



Neulich hat mich eine Zeitungsmeldung sehr gefreut: Spanien sagt dem Schlankheitswahn den Kampf an! Auf der Madrider Modewoche "Pasarela Cibeles" dürfen zu dünne Models nicht mehr über den Laufsteg tigern. Fast 30 - 40 % der Models, die noch letztes Jahr an der Modenschau teilnahmen, sind dieses Jahr gesperrt. Das Auswahlkriterium ist der BMI (Body Mass Index), der bei mindestens 18 liegen muss. Dünnere Models müssen zuhause bleiben. Die Begründung: Zu schlanke Models seien ein schlechtes Vorbild vor allem für Jugendliche und animierten zur Magersucht.  Weiterlesen ...

Wir sind die Roboter ...



... sang die Gruppe "Kraftwerk" schon 1976 auf ihrem Album "Die Mensch-Maschine". Ganz schön visionär vor dreißig Jahren. Mittlerweile sind wir auf dem besten Weg zur Mensch-Maschine. Früher oder später werden die technischen Geräte uns sagen, was wir wann zu tun haben. Eigentlich tun sie es ja schon bei allen möglichen Gelegenheiten. Zum Beispiel das freundliche Navigationssystem im Auto, das einen auffordert: "Nach hundert Metern bitte rechts abbiegen!" Oder, noch etwas simpler, mein Trockner, der mich mit höchst aufdringlichem Piepsen in die Waschküche beordert, wenn er fertig ist, damit ich gefälligst die Wäsche da raus nehme, bevor sie zu knittern anfängt. Ich muss gestehen, so nützlich ich das alles finde, weckt das alles in mir doch gelegentlich eine gewisse Reaktanz. So einen irrationalen Impuls, grade zum Trotz nach hundert Metern eben nicht rechts, sondern links abzubiegen. Nur, um dem System mal zu zeigen, dass ich hier noch immer das Sagen habe. Albern, ich weiß. Erinnert mich auch an meine Mutter, als sie vor ewigen Zeiten die erste sprechende Minolta-Kamera zum Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Das gute Stück sagte bei Bedarf Sätze wie: "Bitte Blitz einschalten!", wenn die Lichtverhältnisse ungünstig waren. Eine Zeitlang quäkte sie bei jedem Bild, das geschossen wurde: "Bitte Film einlegen!" Meine Mutter war hell empört und behauptete, sie habe natürlich einen Film eingelegt, sie sei ja nicht doof, das Gerät müsse kaputt sein, und beschimpfte die Kamera jedes Mal, wenn diese wieder beharrlich: "Bitte Film einlegen!" forderte. Bis meine Schwester dann doch mal - nur sicherheitshalber - nachschaute. Natürlich war kein Film drin. Die arme Kamera. Diskutieren konnte sie halt doch nicht mit meiner Mutter.  Weiterlesen ...

Körper und Seele in Einklang bringen



Körper und Seele sind nicht unabhängig voneinander, sondern beeinflussen einander gegenseitig. Du kennst das sicher auch von dir selbst: Wenn du krank bist, dich schwach und müde fühlst, ist auch deine Stimmung eher niedergeschlagen und du fühlst dich eventuellen Problemsituationen weniger gewachsen als in gesundem Zustand. Umgekehrt findet das, was deine Seele bewegt, auch seinen unmittelbaren Ausdruck in deinem Körper: Bist du glücklich oder stolz, wird deine Haltung vermutlich eher aufrecht sein, du trägst den Kopf hoch und wirkst auf andere größer. Traurigkeit oder Scham dagegen drücken uns im buchstäblichen Sinne zu Boden: Wir krümmen uns zusammen, lassen die Schultern und den Kopf hängen, werden irgendwie kleiner. So weit, so alltäglich. Weiterlesen ...

Mehr innere Ruhe durch Herzkohärenz



Angst, Freude, Trauer .. Alle unsere Emotionen haben ihren Sitz in einem Teil unseres Gehirns, den man als limbisches System bezeichnet. Dieser Teil des Gehirns ist entwicklungsgeschichtlich betrachtet sehr viel älter als der Neocortex, also der Teil, den wir als Sitz unseres Bewusstseins und Denkens kennen. Und er funktioniert weitgehend autonom, d. h. er unterliegt nicht unserem direkten willentlichen Zugriff. Das macht auch durchaus Sinn, denn Emotionen - beispielsweise Angst - haben eine lebenserhaltende Funktion: Vor einer Schlange Reißaus zu nehmen, hat zweifellos vielen unserer Vorfahren das Leben gerettet. Deshalb arbeitet das limbische System auch blitzschnell und quasi auf der Überholspur am Neocortex vorbei. Ein wahrgenommener Außenreiz wird emotional bewertet - gut, schlecht, gefährlich, ungefährlich - ehe der Neocortex überhaupt die Chance bekommt, sich mit ihm auseinander zu setzen. Das stellte das Überleben in kritischen Situationen sicher: Nicht lange nachdenken, sondern rennen, wenn es darauf ankommt! Weiterlesen ...

Burn-out - Nicht mit mir!



Der Begriff Burn-out(-Syndrom) ist mittlerweile längst fester Bestandteil unseres Alltagswortschatzes geworden. Erstmals untersucht wurde dieses Syndrom bereits 1976 von der kalifornischen Psychologin Christina Maslach. Sie stellte drei zentrale Komponenten des Syndroms fest:

  • Emotionale Erschöpfung: Das Gefühl, durch beruflichen Kontakt mit anderen Menschen erschöpft und ausgelaugt zu sein.

  • Depersonalisierung: Gleichgültigkeit, Abgestumpftheit, Desinteresse an Menschen, Arbeitsprozessen und -ergebnissen.

  • Reduzierte Leistungsfähigkeit: Das Gefühl, die Arbeit nicht mehr gut und erfolgreich ausführen zu können.
Weiterlesen ...

Abwarten und Tee trinken!



Der Ratschlag unserer Mütter, wir sollten bei Schwierigkeiten und Problemen erst mal abwarten und Tee trinken, bekommt durch eine Studie des University College in London eine ganz neue Bedeutung. Darin wurde nämlich nachgewiesen, dass täglich mindestens vier Tassen Schwarztee tatsächlich beim Stressabbau helfen! Es ist noch nicht ganz klar, welche Inhaltsstoffe des Schwarztees genau für diesen Effekt verantwortlich sind - im Gespräch sind derzeit Polyphenole, Flavonoide und spezielle Eiweißbausteine. In jedem Fall schafft es der Tee, dass das Stresshormon Cortisol, das in unangenehmen Situationen vom Körper ausgeschüttet wird, sehr viel schneller wieder abgebaut wird. Das ist wichtig, denn das in der Nebennierenrinde gebildete Cortisol wirkt immunsuppressiv - macht also anfälliger für Krankheiten - und beeinflusst bei langfristigem Vorhandensein auch den Stoffwechsel ungünstig. Außerdem wurden bei den Versuchsteilnehmern, die echten Tee tranken (die anderen bekamen nur ein Imitat, wussten das aber nicht), weniger Blutplättchen in den angespannten Situationen aktiviert. Diese spielen eine Rolle bei der Entstehung von Herzinfarkten; sie sind nämlich für die Bildung von Blutgerinnseln verantwortlich. Weiterlesen ...