So findest du einen Beruf, der dich glücklich macht



Mit unserem Berufswahl-Test und unserem Job-Coach bieten wir auf iPersonic ja wichtige Hilfsmittel für die Suche nach dem Traumberuf. Das dies auch bitter nötig ist zeigt ein Artikel, über den ich vor einiger Zeit auf Spiegel Online gestolpert bin. Dessen Inhalt hat mich ziemlich schockiert: "Jeder Dritte findet seine Arbeit schrecklich" lautete die Überschrift. Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, durchgeführt im Auftrag des DGB, machen nachdenklich: 
  • im Schnitt bezeichneten nur 12 % der 6168 Befragten ihre Arbeit als "gut"
  • 54 % nannten sie "mittelmäßig"
  • und 34 % sogar "schlecht"
Je nach Berufssparte schwankten die Zahlen etwas; besonders unzufrieden waren - wen wundert's - die befragten Hilfsarbeiter, unter denen kein einziger seine Arbeit als "gut" einstufte und 61 % auf die gestellte Frage mit "schlecht" antworteten. Auch Zeitarbeiter outeten sich als überdurchschnittlich unzufrieden. Dagegen sind Ingenieure und Angehörige der naturwissenschaftlichen Berufe mit 23 % überdurchschnittlich häufig mit ihrer Arbeit zufrieden und mit 21 % am seltensten unzufrieden.  Ihnen bescheinigt die Studie, dass das so ist, weil sie ein "hohes Maß an Einfluss- und Entwicklungsmöglichkeiten, eine sinnhaltige Arbeit, wenige körperliche und emotionale Belastungen, ein angemessenes Einkommen samt einem hohen Grad beruflicher Zukunftssicherheit, ein unterstützendes, entwicklungs- und lernförderliches Arbeitsorganisations-Umfeld" haben.

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Jenseits aller Zahlenspiele bleibt der Eindruck bestehen, dass über ein Drittel der in Deutschland Beschäftigten morgens alles andere als vergnügt und motiviert zur Arbeit marschieren. Und wenn man die "mittelmäßigen" Antworten dazurechnet, ist man bei fast 90 %, die in ihrer Arbeit zumindest nicht das Optimum sehen, also auf die Frage: "Lieben Sie Ihre Arbeit?" wahrscheinlich eher mit "nein" antworten würden. Gehen wir mal von einer 5-Tage-Woche und sechs Wochen Ferien aus, sind wir bei 231 Tagen pro Jahr, an denen diese Menschen acht Stunden (oder mehr) mit etwas zubringen, was sie nicht wirklich gern tun, wobei sie sich im schlimmsten Fall sogar sehr unwohl fühlen. Ist das nicht eine gruselige Vorstellung?!

Ja, ich kenne alle die Argumente, die man im Laufe seines Lebens so zu hören bekommt, sich selbst überlegt und verinnerlicht: "ich weiß, was ich gern tun würde, aber damit kann man kein Geld verdienen", "ich wäre gerne dieses und jenes geworden, aber ich hatte nicht die Möglichkeiten dazu" oder auch "ich würde gerne etwas ganz anderes machen, aber wovon soll ich denn leben, wenn ich meine jetzige Stelle aufgebe?". Und am allerschlimmsten: "ich bin zwar nicht mit meiner Arbeit zufrieden, aber ich habe auch keine Idee, was ich ansonsten machen könnte". Das klingt so, als hätte man sogar das Gefühl dafür verloren, was man gerne, wirklich gerne tut und wobei man sich wohl fühlt. Geht es dir auch so? Dann habe ich heute eine nette Übung für dich parat, die ich in einem tollen Buch entdeckt habe (den Link zum Buch findest du unten): Den "Job aus dem Himmel" bzw. den "Job aus der Hölle". Es ist ganz einfach. Nimm dir Papier und Bleistift und lass deiner Fantasie freien Lauf. Es gibt keine Einschränkungen - für die nächsten paar Minuten kann ich zaubern und du hast die Möglichkeit, dir von mir den himmlischsten Arbeitsplatz zu wünschen, den du dir nur vorstellen kannst. Die einzige Bedingung ist, dass es sich tatsächlich um einen Arbeitsplatz handeln muss, das heißt, es muss bestimmte Aufgaben, Arbeitszeiten und irgendeinen Lohn geben. Folgende Fragen müssen daher beantwortet sein, wenn du mit deiner Bestellung bei mir fertig bist:
  • Was tust du? (genau bitte!)
  • Wo tust du es? (Ort, Räumlichkeiten, im Freien, in geschlossenen Räumen, in Deutschland, in einem anderen Land .. etc.)
  • Von wann bis wann tust du es? (täglich von - bis, nur im Sommer, nur im Winter ...)
  • Mit wem arbeitest du zusammen? (was für Kollegen hast du, brauchst du Assistenten, gibt es einen Chef, wer sind deine eventuellen Kunden?)
  • Welchen Lohn bekommst du dafür?
Fertig? War es leicht oder schwer? Vor allem dann, wenn du mit "schwer" geantwortet hast, wird dir wahrscheinlich der zweite Teil der Übung mehr Spaß machen und schneller von der Hand gehen. Jetzt verwandele ich mich nämlich von der guten Fee in Satan persönlich und schicke dir statt des Himmels-Jobs einen Arbeitsplatz, der für dich persönlich die Hölle auf Erden darstellt! Also so schlimm, unbefriedigend und unpassend für dich wie nur irgend möglich. Und auch dafür hätte ich jetzt gerne eine Bestellung von dir - keine Angst, sie wird nicht ausgeführt, aber sie ist wichtig! Also, spiel das ganze Spiel noch einmal durch und beantworte für dich die obigen Fragen noch einmal unter dieser Prämisse. Welchen Job würdest du hassen wie die Pest?

Fertig? Hervorragend! Denn jetzt hast du - wenn du dich mit dem ersten Teil der Übung schwer getan hast - sozusagen das perfekte Negativbild für deinen künftigen Traumjob. Das einzige, was du jetzt noch tun musst, ist zu allem, was du gerade aufgelistet hast, das Gegenteil zu suchen, und schon liegt die Beschreibung dessen, was du wirklich gerne und mit Leidenschaft tun würdest, vor dir. Wenn du also beim Job aus der Hölle beispielsweise einsam und isoliert in einem Büro gesessen bist und staubige Akten sortiert hast, dann gehören zu deinem Traumjob wahrscheinlich nette Kollegen - und vielleicht willst du dich ja lieber mit Menschen als mit Akten beschäftigen? Oder mit Tieren - und das Ganze nicht mal im Inneren eines Büros, sondern draußen an der frischen Luft? Oder .. oder ... Mit der Negativvorlage vor dir wird es dir leichter fallen, das zu benennen, was du dir von deinem Traumjob wünschst. Und falls es dir wider Erwarten doch schon im ersten Teil der Übung leicht gefallen ist, ihn zu beschreiben, dann liefert die Negativvorlage dir vielleicht noch das eine oder andere wichtige Detail, das du im ersten Anlauf vergessen hattest, das aber zu deinem vollkommenen (Arbeits-)Glück notwendig ist. Investiere ruhig ein bisschen Zeit, um an dem finalen Szenario herumzufeilen. Es soll wirklich perfekt sein. 

Bis du mit dem Ergebnis ganz zufrieden, dann gibt es im Anschluss daran eine Hausaufgabe, deren Ausführung zu noch ein paar sehr spannenden Erkenntnissen für dich führen kann, wenn du dich darauf einlässt. Sie lautet: Tu innerhalb der nächsten zwei Wochen an einem Tag deiner Wahl für eine Stunde lang so, als hättest du dich entschieden, diesen perfekten Traumjob für dich Wirklichkeit werden zu lassen! Du darfst dir den Wecker stellen und aufhören, sobald er klingelt (du darfst natürlich auch weitermachen, aber du musst nicht). Aber für diese eine Stunde setzt du alle Hebel in Bewegung, die dir zur Verfügung stehen und tust alles Notwendige, um den Himmelsjob zu bekommen. Sammle Informationen, suche Adressen und Anlaufstellen heraus, rufe Ansprechpartner an - was auch immer. Du träumst von einer bestimmten (Zusatz-)Ausbildung? Geh ins Internet und finde heraus, wo du sie machen kannst und wie die Bedingungen sind, lass dir ein Anmeldeformular schicken usw. Du möchtest im Ausland arbeiten? Fein - ruf die Sprachschule an und melde dich für einen Intensivkurs in der Landessprache an, recherchiere mögliche Arbeitgeber, die in Frage kommen usw. Am liebsten würdest du dich selbständig machen? Okay, dann als erstes ein Anruf bei der Agentur für Arbeit zum Thema Existenzgründungsförderung und die Anforderung der entsprechenden Unterlagen, danach bitte hinsetzen und einen Geschäftsplan erstellen - welche Umsätze kannst du in welchem Zeitraum erwarten, welche Kosten kommen auf dich zu, wer werden deine Kunden sein, wie sieht die Konkurrenzsituation aus, wie überbrückst du die Zeit, in der noch nicht so viel Geld reinkommt wie du brauchst ... Begriffen? Es geht nicht darum, dass du tatsächlich alles liegen und stehen lassen und dich kopfüber in etwas Neues stürzen sollst, sondern du sollst nur für einen begrenzten Zeitraum (für eine läppische Stunde nämlich) ganz ernsthaft so tun als ob - und dabei prüfen, wie es sich anfühlt, wenn du das tust. Auf diese Art und Weise bekommst du noch einmal wertvolle Informationen über dich und das, was du eigentlich möchtest. Bekommst du Angst vor deiner eigenen Courage dabei? Wirst du euphorisch? Fällt es dir schwer oder leicht, deinen Traum in Angriff zu nehmen? Warum? Und wenn der Wecker dann klingelt, kannst du mit dem Ganzen wieder aufhören .. oder weitermachen .. oder das Szenario entsprechend dem, was du gerade festgestellt hast, noch einmal verändern ...

Das Buch, aus dem diese Übung stammt, hat Barbara Sher geschrieben, und es trägt den schönen Titel: "Ich könnte alles tun, wenn ich nur wüsste, was ich will".  Die obige Übung ist dabei nur der Einstieg in eine lange Reise zu dir selbst bei der Frage danach, welche Arbeit dich selbst wirklich glücklich machen würde - und welche Widerstände (innere und äußere) dich vielleicht davon abhalten, genau diese Arbeit zu tun. Ich mag das Buch sehr und nutze viele der zahlreichen Übungen darin oft auch in der Arbeit mit Klienten - einige davon stelle ich sicher hier nach und nach auch noch vor. Denn ich gehöre auch zu den Menschen, die beim Thema Beruf etliche Umwege gegangen sind, aber ich bin schließlich doch genau an dem Platz angekommen, an dem ich sagen kann, dass ich meine Arbeit liebe und mit keinem anderen Beruf und keinem anderen Arbeitsplatz auf der Welt tauschen möchte. Um es mit einem Zitat aus dem Buch zu sagen: "Ein gutes Leben hat man, wenn man jeden Morgen aufsteht und es kaum erwarten kann, dass es losgeht." Jeden Morgen .. nicht nur Samstag/Sonntag und im Urlaub. Das Leben ist einfach zu kurz, um nur in der Freizeit wirklich glücklich zu sein, finde ich. Wahrscheinlich wünsche ich mir deshalb auch, dass es nicht nur zwölf Prozent da draußen gibt, die das in ihrem Leben auch so erfahren dürfen ...

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