Wie findet man passende Weihnachtsgeschenke ohne Stress?



So, fix ist es mal wieder gegangen mit diesem Jahr! Heute steht doch tatsächlich schon der erste Advent ins Haus! Und da der 24. Dezember dieses Jahr auf einen Montag fällt (und somit zwischen dem vierten Advent und dem Heiligen Abend auch nicht mehr der allerkleinste Zeit-Puffer besteht), besteht die Gefahr, dass der Geschenkeeinkauf dieses Jahr echt stressig wird. Es sei denn, man gehört zu jenen wohl organisierten und ordentlichen Zeitgenossen, die die ersten Weihnachtsgeschenke bereits preisgünstig im Sommerschlussverkauf erwerben. Die haben natürlich keine solchen Sorgen in den nächsten Wochen.

Ehrlich gesagt: ich hab das selbst mal vor Jahren probiert, aber es hat überhaupt nicht geklappt. Dabei bin ich eigentlich ziemlich strukturiert und planungsfreudig, es bestanden also eigentlich gute Chancen auf Erfolg, als ich (zugegebenermaßen nicht schon im Sommer, aber doch Ende September) damit anfing, die ersten Geschenke für meine Lieben zu bunkern. Die ersten Zweifel kamen mir, als mir dann im November eine Freundin von einem Roman vorschwärmte, den sie sich gerade gekauft hatte. Dummerweise hatte auch ich den für sie schon seit Wochen im Schrank liegen - nur wusste sie das natürlich nicht, sollte ja eine Weihnachtsüberraschung werden. Also trabte ich schon mal mit dem ersten Päckchen wieder in den Laden zurück und knirschte mit den Zähnen. Den nächsten Flop erlebte ich zwei Wochen später, als mein Mann meinem Bruder vorschlug, wir sollten doch mit dem gegenseitigen Hin- und Herschenken aufhören, das sei doch albern bei erwachsenen Menschen - und mein Bruder ganz erleichtert darauf einging. Der Deal stand ... für kommende Jahre sicher entlastend, aber ausgerechnet diesmal hatte ich natürlich schon ein schönes Champagner-Rüttelbrett über e-bay ersteigert, weil mein Bruder so eins mal während einer Weinprobe bewundert hatte. Das konnte ich jetzt nicht mal umtauschen - naja, jetzt steht es halt bei uns im Wohnzimmer, macht sich auch da schön, hätte aber nicht sein müssen. Und echt die Faxen dicke hatte ich dann kurz vor Weihnachten, als mein Herr Gemahl eines Tages auf einer Weihnachtsfeier genau die CD in der Tombola gewann, die schon seit Oktober wohl versteckt unter meinen Socken auf ihn und den Heiligen Abend wartete.

Damals habe ich dieser Früh-Geschenke-Einkauferei ein für allemal abgeschworen. Natürlich, man könnte einfach immer Socken oder Handtücher schenken, die kann man immer brauchen und es macht nichts, wenn sie doppelt vorhanden sind. Aber irgendwie befriedigt das meinen Sinn nach individuellen Überraschungen nicht wirklich. Deshalb sause ich nun doch alle Jahre wieder ab Dezember mit zahllosen anderen Menschen samstags oder in den Abendstunden unter der Woche durch die Fußgängerzonen auf der Jagd nach den richtigen Präsenten. Wenn schon, dann will ich lieber nach Weihnachten umtauschen gehen müssen, nicht davor schon. Sonst fühle ich mich so antizyklisch ...

Ich habe mal versucht herauszubekommen, woher der Brauch mit den Weihnachtsgeschenken eigentlich stammt. Dazu finden sich unterschiedliche Angaben; als häufigste Verdächtige werden aber der Heilige Nikolaus und Martin Luther genannt: Traditionell wurden Kinder in der katholischen Kirche nämlich eigentlich seit Jahrhunderten am Nikolaustag beschenkt. (Ein Überbleibsel davon ist in den Niederlanden der Sinterklaas am 6. Dezember, der wichtiger ist als Weihnachten, denn er bringt die Geschenke am Abend des 5. Dezembers.) Als Martin Luther aber dann mit seinen reformerischen Gedanken auf den Plan trat, war ihm dieser Brauch wohl ein Dorn im Auge, weil die Protestanten eine Heiligenverehrung ablehnten. Daher verlegte er die Schenkerei kurzerhand auf das Weihnachtsfest, und als Überbringer der Geschenke wurde allmählich nicht mehr Sankt Nikolaus, sondern das Christkind gehandelt. Es dauerte einige Zeit, aber dann verschob sich die Tradition tatsächlich in diese Richtung.

Die Geschenke standen damals eher noch in symbolisch-spiritueller Tradition und sollten an die Geburt Christi als Geschenk Gottes an die Menschen erinnern. Manche Quellen interpretieren sie aber auch als eine Erinnerung an die Gaben, die die Heiligen Drei Könige dem Jesuskind mitbrachten. In Spanien beispielsweise gibt es die Geschenke auch nicht am 24. Dezember, sondern erst am Dreikönigstag am 6. Januar. Das entspricht den eigentlichen Anfängen des Christentums, denn in den ersten 300 Jahren feierte die junge christliche Kirche nur den 6. Januar mit dem Epiphaniasfest (= Erscheinung des Herrn). Erst im Jahr 354 n. Chr. ist erstmals eine Weihnachtsfest-Feier in Rom belegt; von da an gewannen der 24. und 25. Dezember langsam an Bedeutung. Dass die Tradition des Schenkens überhaupt gerade in der winterlichen Jahreszeit etabliert wurde, geht aber vermutlich auf noch ältere Wurzeln zurück: die römischen Saturnalien. Die Römer feierten zwischen dem 17. und 23. Dezember nämlich mit großem Aufwand das Fest des Gottes Saturn, bei dem es üblich war, sich gegenseitig zu beschenken. Weihnachtsgeschenke wurzeln also (wie das ganze Fest) in einem lustigen Mischmasch aus verschiedenen heidnischen und christlichen Bräuchen.

Heutzutage kann man natürlich kaum noch ein Kind mit "Apfel, Nuss und Mandelkern" und dazu einem Paar selbstgestrickter Socken vom Hocker reißen. Das war in der Kriegs- oder Nachkriegszeit angesagt, aber mit dem zunehmenden Wohlstand der letzten Jahrzehnte wurden auch die Geschenke immer teurer und aufwändiger; auch werden in den meisten Familien längst nicht mehr nur die Kinder beschenkt. Ein Geschenk ist immer auch eine gute Gelegenheit, dem Partner, einem Familienangehörigen oder jemandem aus dem Freundeskreis eine Freude zu machen und zu zeigen, dass man an ihn gedacht hat. Wichtig dabei ist weniger der Preis als die Art, wie das Geschenk ausgewählt wird: die meiste Begeisterung löst in der Regel ein Geschenk aus, in das genügend "Hirnschmalz" investiert wurde - das also zeigt, dass man sich wirklich überlegt hat, was dem anderen gefallen oder was ihn überraschen könnte.

Ein Geschenk sollte dem Beschenkten Freude machen, nicht dem Schenkenden; diese einfache Leitlinie wird leider viel zu oft aus den Augen verloren, wenn man auswählt. Schnell neigt man dazu, etwas in den Einkaufswagen zu legen, was man selbst toll findet, statt sich erst einmal gründlich Gedanken über den Adressaten zu machen. Oder wahllos jeden zu Beschenkenden mit selber gefilzten Handtaschen zu überschütten, weil man dieses Hobby vor einem halben Jahr für sich entdeckt hat. Klar, es ist nicht einfach, sich in Tante Elses Begeisterung für erzgebirgliche Traditionsmusik einzufühlen, wenn man selber eher auf Hiphop steht. Oder etwas für den Skifan zu suchen, wenn man selber so gar keinen Bezug zu dieser Sportart hat. Aber gerade das macht ein gutes Geschenk doch aus: dass man - zumindest gedanklich - mal für ein paar Minuten in die Schuhe des anderen wechselt und die eigenen Vorlieben beiseite lässt. Und durchaus mal was schenkt, was man selbst absolut grässlich und nutzlos fände, wovon man aber weiß, dass es den anderen glücklich machen wird.

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Ich wünsche dir jedenfalls einen schönen und entspannten ersten Advent ganz ohne Vorbereitungsstress!

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