So finden Idealisten den Sinn ihres Lebens



Die obersten Ziele aller Idealisten (spontane Idealisten, verträumte Idealisten, harmoniebedürftige Idealisten und engagierte Idealisten) sind Selbstfindung und Selbstverwirklichung. Wenn du zu den Idealisten gehörst (du kannst es mit unserem kostenlosen Persönlichkeitstest herausfinden), dann stellt das Dasein für dich eine einzige Suche nach tieferer Bedeutung dar: Wer bin ich? Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist meine Bestimmung? Damit ist schon der wichtigste Pfeiler für dein ganz persönliches Glücksrezept genannt: Lebenssinn!

Eine Antwort auf die existenzielle Frage, «Wozu lebe ich?», zu finden, ist – wie Forschungen der Positiven Psychologie belegen – für alle Menschen ein sehr bedeutsamer Baustein des Glücks. Aber für keinen Persönlichkeitstyp ist dieser Baustein so zentral wie für die Idealisten. Sie brauchen das Gefühl, dass ihr Dasein auf dieser Welt in irgendeiner Weise einen positiven Unterschied macht. Es darf eines Tages nicht gleichgültig sein, ob sie einmal über diese Erde gewandelt sind oder nicht! Diesem intensiven inneren Bedürfnis nach Sinn müssen Idealisten vor allem gerecht werden, wenn sie dauerhaft glücklich sein wollen.

Woran es bei Idealisten wie dir in Sachen Sinn manchmal hapert, ist vor allem die konkrete Umsetzung dessen, was sie sich für Ihr Leben vorgenommen haben. Wie alle Typen mit theoretischer Präferenz sind Idealisten von Natur aus sehr gut darin, Ziele und Visionen zu entwickeln. Wenn es dann allerdings darum geht, die notwendigen Schritte zu deren Realisierung einzuleiten, sieht die Sache schon anders aus. Um Günter Radtke, Grafiker und Mitbegründer des «Stern», zu zitieren: «Der Mensch ist ein zielstrebiges Wesen, aber meistens strebt es zu viel und zielt zu wenig.»

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Damit du nicht im Träumen und Planen stecken bleibst, sondern deine Träume Wirklichkeit werden lässt, solltest du lernen, aus vagen Wünschen präzise Ziele abzuleiten. Das funktioniert gut mit der sogenannten SMART-Formel. Dabei steht jeder Buchstabe für eine wichtige Ziel-Eigenschaft.

Übung: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum!

S = spezifisch
Formuliere dein Ziel so konkret wie möglich. «Ich will etwas Gutes bewirken», ist zu schwammig. Dagegen ist «Ich werde mich ab sofort jede Woche zwei Stunden ehren­ amtlich im hiesigen Tierheim engagieren» präzise.

M = messbar
Ziele sind nur nützlich, wenn sie messbar sind. «Eine Stunde pro Woche» oder «zehn Stunden im Monat» sind klar überprüfbare Vorgaben – «Ich will mehr Sport treiben» dagegen nicht.

A = affirmativ, aktionsorientiert
Formuliere das Ziel in einem positiven Hauptsatz (Affirmation). Also nicht: «Ich will weniger Fleisch essen», sondern: «Ich esse viermal in der Woche vegetarisch.» Unterteile dein Ziel schließlich in dafür notwendige Aktionsschritte. Welche konkreten Aufgaben müsstest du für seine Erreichung in Angriff nehmen?

R = realistisch
Liegt das Ziel innerhalb dessen, was du im Rahmen deiner persönlichen Fähigkeiten und Ressourcen tatsächlich schaffen kannst? «Ich beende den Hunger auf der Welt» wird schwierig, aber «Ich übernehme eine Patenschaft für ein Kind in der Dritten Welt», ist für viele Menschen durchaus machbar.

T = terminiert
Zuletzt machst du klare Vorgaben hinsichtlich des Zeitpunkts, bis zu dem du das Ziel erreicht haben willst, und – ebenso wichtig! – hinsichtlich des Zeitpunkts, ab dem du das Ziel in Angriff nehmen willst. Manchmal ist es auch hilfreich und notwendig, Zeitpunkte für Teilziele auf dem Weg zum großen Ziel festzulegen.

Und weil wir gerade das Thema ehrenamtliches Engagement erwähnt hatten: Wenn du dich für ein Ehrenamt erwärmen kannst, tust du gleich in doppelter Hinsicht etwas für deine Glücksbilanz. Die Forschung hat eindeutig belegt, dass ehrenamtliches Engagement uns nicht nur Glücksgefühle beschert, sondern sogar eine bessere Gesundheit und eine deutlich erhöhte Lebenserwartung.

Direkt verbunden mit dem Bedürfnis nach einem sinnvollen Leben ist die Neigung aller Idealisten zu einer gewissen Spiritualität. Damit ist keineswegs unbedingt Religiosität in traditioneller Form gemeint, obwohl natürlich auch die klassischen Weltreligionen vielen Idealisten zusagen. Grundsätzlich geht es den meisten von ihnen dabei aber eher um einen allgemeinen Wunsch nach Transzendenz, bei der die Suche nach höheren Mächten und einem größeren Ganzen, in das alles Sein und Tun eingebettet ist, im Vordergrund steht. Dieser spirituellen Komponente deines Persönlichkeitstyps solltest du ebenfalls ausreichend Aufmerksamkeit schenken und deine ganz persönlichen Antworten auf die Frage nach dem größeren Zusammenhang finden. Zahlreiche psychologische Untersuchungen belegen, dass Menschen, die für sich eine Form des Glaubens an ein großes Ganzes gefunden haben, in aller Regel glücklicher sind als Nichtgläubige. Diese Erkenntnis ist für dich noch wichtiger als für die meisten anderen Persönlichkeitstypen: Deine Sehnsucht nach dem Absoluten, dem Göttlichen ist ein so wesentlicher Bestandteil deines Selbst, dass du ihn keinesfalls unbeachtet lassen solltest.

Vielleicht hast du für dich bereits einen Zugang zu einer Form der Spiritualität gefunden, der dir guttut. Dann kann ich dich nur ermutigen, diesen sorgfältig weiter zu pflegen. Möglicherweise hast du dich jedoch mit diesem Bereich bisher noch kaum oder gar nicht auseinandergesetzt. Dann empfehle ich dir für den Anfang eine einfache Übung ohne jeden religiösen Überbau. Zwei bis drei Wochen regelmäßig durchgeführt, wird sie einen unmittelbaren Effekt auf dein persönliches Glücksempfinden haben.

Übung: Morgen- und Abendritual

Beginne jeden Tag damit, dass du sofort nach dem Aufstehen ans Fenster trittst, Läden und Vorhänge oder das Fenster selbst öffnest und den neuen Tag ganz bewusst als ein Geschenk an dich begrüßt. Halte dazu einen Moment inne und vergegenwärtige dir die Tatsache, dass es nicht selbstverständlich ist, dass du heute Morgen aufwachen durftest. Atme ein paarmal tief ein und aus und freue dich an den Möglichkeiten, die gerade dieser Tag für dich bereithalten wird. Mache dir bewusst, dass er einzigartig ist, kostbar und unwiederbringlich.

Beende jeden Tag damit, dass du vor dem Schlafengehen noch einmal einige Minuten innehältst und den Tag vor deinem inneren Auge Revue passieren lässt. Was hat dich heute gefreut, positiv überrascht, zum Lächeln oder Lachen gebracht, vielleicht sogar beglückt? Jede Kleinigkeit zählt: dass die Sonne schien, obwohl Regen vorhergesagt war, dass deine Kollegin dir ein Kompliment gemacht hat, dass du eine Aufgabe, die du dir vorgenommen hattest, gut erledigen konntest. Wenn du magst, notiere dir deine kleinen Glücksmomente in einem «Sonnentagebuch», das speziell für diese reserviert ist.

Das Entdecken deiner persönlichen Lebensvision, die Hingabe an das Größere, das dich selbst übersteigt, und – damit verbunden – die Entwicklung deiner Spiritualität sind für dich als Idealisten existenzielle Voraussetzungen zum Glücklichsein.

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